„Engineer the most radical sustainable product on earth” – Das ist die Mission von ARMEDANGELS. Durch externe Zertifizierungen schafft das Label ein hohes Maß an Transparenz. ARMEDANGELS ist Mitglied bei der Fair Wear Foundation, die jährlich die sozialen Standards im Produktionsschritt der Konfektion dokumentieren. Zudem sind die Produkte von ARMEDANGELS mit dem GOTS-Standard zertifiziert. Zertifizierungen auf Produktebene können im Onlineshop auf Produktebene eingesehen werden.

Das Label veröffentlicht jährlich einen Impact Report, reflektiert darin kritisch, ob Ziele erreicht wurden und zeigt mit konkreten Maßnahmen auf, wie das Label soziale wie auch ökologische Herausforderungen adressiert.

ARMEDANGELS verzeichnet als eines der wenigen Labels kontinuierliche Fortschritte in Bezug auf die Bezahlung von existenzsichernden Löhnen. In der Konfektion bestätigt die Fair Wear Foundation, dass bei 47 % der Produktionskapazität des Labels bereits ein Lohn bezahlt wird, der 120 % des örtlichen Mindestlohns nach Produktionsstandort entspricht. Zudem gibt es mit weiteren Labels ein Pilotprojekt, bei dem existenzsichernde Löhne bei einem türkischen Produzenten bezahlt werden.

Laut eigenen Angaben, bezieht ARMEDANGELS 45 % der Produktionskapazität von Produzent:innen, die bereits mehr als fünf Jahre für das Label produzieren. Die Angaben wurden ebenfalls von der Fair Wear bestätigt. Feste Lieferzeiten für die vier Kollektionen im Jahr und stetige Produktionsvolumen ermöglichen eine beidseitige Planung (ARMEDANGELS und Produzent:innen), um Planungssicherheit zu schaffen und Arbeitsverstößen vorzubeugen. Die Fair Wear Foundation bestätigt ferner einen umfassenden Planungsprozess, bei dem Produzent:innen einbezogen werden.

ARMEDANGELS nutzt Bio-Baumwolle, tierische Fasern wie Wolle und Zellulosefasern wie Viskose oder Tencel. Nach eigenen Angaben werden synthetische Fasern nur aus Performance-Gründen verwendet. Als Beispiel ist hier Elasthan zu nennen, das für einen höheren Tragekomfort bspw. bei Jeans zum Einsatz kommt. Bei weiteren Naturfasern, wie Leinen, war nicht ersichtlich, ob diese aus biologischem Anbau stammen. Feedback dazu steht noch aus.

Zudem wird in allen Bereichen auch auf recycelte Fasern gesetzt. Bei einem Blick auf das Sortiment ist aufgefallen, dass vor allem auch rPET bei mehreren Jeansmodellen zum Einsatz kommt. Zudem findet sich virgin Polyamid auch in Loungewear Kleidungsstücken. Hier war nicht ersichtlich, welchen (“Performance”) Vorteil der Anteil synthetischer Fasern mit sich bringt, unabhängig, ob recycelt oder nicht. Feedback dazu steht noch aus.

Durch die GOTS-Zertifizierung auf Produktebene können vor allem in Bezug auf das Chemikalienmanagement hohe Standards in Bezug auf Abwassergrenzwerte, funktionierende Abwasserkläranlagen bei Produzent:innen gewährleistet werden.

ARMEDANGELS spricht sich für Tierwohl aus und nutzt, wie bereits erwähnt, in erster Linie Wolle von Merinoschafen oder Alpaka. Dabei hat sich das Label öffentlich gegen Mulesing ausgesprochen. Es wird ausschließlich Wolle bezogen, die dem Responsible Wool Standard (RWS) entspricht. Im aktuellen Impact Report bekennt sich das Label zu einem Fehler beim Sourcing der Wolle aus Patagonien, bei der konventionelle Wolle in Produkten verarbeitet wurde (Hier findest du alles dazu, S. 27).

Zero Waste und die Implementierung von kreislauffähigen Produktionslinien ist ein Ziel, das sich ARMEDANGELS für 2030 gesetzt hat. Das Label hat ein Take-Back-System integriert, um Faser-zu-Faser Recycling umzusetzen. In einem Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit Fairwertung e.V. möchte ARMEDANGELS durch NFC-Chips in der Kleidung die Bestimmung der Materialzusammensetzung erleichtern. Dabei handelt es sich um eine wichtige Voraussetzung, um den Recyclingprozess zu erleichtern.

ARMEDANGELS veröffentlich vier Kollektionen im Jahr und hat eine eigene Secondhand Plattform geschaffen, um gebrauchte ARMEDANGELS Kleidung nach Zustand zu prüfen und wieder zu verkaufen.